
Chronik
1623
Gründungsjahr der Gmunder Gebirgsschützen
1632
Wir befinden uns mitten im 30-jährigen-Krieg. Schwedische Soldaten dringen in dieser Zeit bis an den Tegernsee vor und werden von den “Birgschütz’n” dreimal zurückgeschlagen.
1705
Der Versuch, die kaiserlich-österreichische Besatzung während des Spanischen Erbfolgekrieges aus München zu vertreiben, scheitert in der Sendlinger Mordweihnacht 1705. Aus dem Bezirk Miesbach fallen an die 500 Männer, davon allein 28 aus Gmund. Ihrer ist mit einer Tafel in der Pfarrkirche St. Ägidius Gmund (Vorkirche rechts) gedacht.
1740
Zur Zeit des Österreichischen Erbfolgekriege 1740-1745 stehen sich Bayern und Österreich wieder gegenüber. Die Gebirgsschützen verteidigen das Tegernseer Tal gegen die Panduren des Obersten Trenk.
1805
Bayern steht gegen Österreich auf der Seite Napoleons, die Grenze nach Tirol wird Front.
1809
wird das Gebirgsschützen - Corps nach Muster von 1805 wiedererrichtet, da in Tirol, das von Bayern besetzt ist, unter Andreas Hofer ein Aufstand ausbricht. Im Gebiet von Kreuth kommt es zu Zusammenstößen zwischen Gebirgsschützen und Tiroler Aufständischen.
Mit der Gebirgsschützenordnung vom 21.April 1848 wird die Kompagnie Gmund reorganisiert.
1870
Mit Datum 1. Januar 1870 verlieren die Gebirgsschützen ihren militärischen Charakter. Obwohl die Kompagnie in den 60er Jahren von mehreren Krisen geschüttelt wird, löst sie sich nicht auf und besteht als eine der fünf bayerischen Kompanien ununterbrochen bis heute weiter.
1880
feiert das Wittelsbacher Herrscherhaus in München ihr 700-jähriges Jubiläum. Gmunder Gebirgsschützen treffen auf den Hofrestaurator Carl Joseph Zwerschina, dem Mitbegründer und ersten Vorsitzenden der Armbrustschützengilde „Winzerer Fandl“, der der Kompanie noch im selben Jahr eine Standarte („Fahne“) fertigt, die bis 1973 als Kompagniestandarte getragen wird.
1905
wird zur Zweihundertjahrfeier der Sendlinger Bauernschlacht das Oberländer Denkmal, der Löwe von Waakirchen, eingeweiht.
1923
Die einsetzende Inflation macht auch der Kompagnie zu schaffen; so steigt der Jahresbeitrag von 150 auf 2000 Reichsmark.
1933
Während der Nazidiktatur gerät die Kompanie, wie alle anderen Vereine, unter zunehmenden politischen Druck. Von 1933 bis 1939 finden deshalb gemeinsame Jahrtage mit dem Trachtenverein “D’Neureuther” statt. Die Gebirgsschützen nehmen aber an den Prozessionen zu Fronleichnam und am Skapulierfest teil.
1935
Bis nach dem 1. Weltkrieg stehen noch 40 Mann aus Waakirchen im Dienst der Gmunder Kompagnie. Um 1935 beginnen die ersten Selbständigkeitsbestrebungen, die dann 1955 aus der Gmunder Kompagnie heraus zur Gründung der heutigen Kompagnie Waakirchen führen.
1940
Die Kompagnie muss, um der drohenden zwangsweisen Auflösung zu entgehen, dem “Deutschen Schützenbund” im “NS-Reichsbund für Leibesübungen” beitreten.
1945
Nach dem 2. Weltkrieg sind die Aktivitäten zunächst geringer. Am 10. September 1947 verhandeln fünf Bürger mit der amerikanischen Besatzungsmacht mit dem Ergebnis, dass die Kompagnie als “Althistorischer Gebirgsschützenverein Gmund“ weitergeführt wird.
1965
richtet unsere Kompagnie den Patronatstag, das große Ehrenfest des Bundes bayerischer Gebirgsschützen, zu Ehren der „Patrona Bavariae“, der Heiligen Maria, aus.
1973
feiert die Kompagnie das 350jährige Bestehen mit der Weihe einer neuen Standarte.
1975
Am 13. April wird in Innsbruck die “Alpenregion der Schützen” proklamiert. 320 Kompagnien des Bundes der Tiroler Schützenkompanien, des Südtiroler Schützenbundes und des Bundes Bayerischer Gebirgsschützen-Kompagnien schließen sich zu einem Bündnis zusammen.
1992
Die Kompagnie richtet in Gmund das Alpenregionstreffen für 6000 Schützen aus Tirol, Südtirol, Welschtirol (autonome Provinz Trient, südlich von Südtirol) und Bayern aus.
1998
Im Jubiläumsjahr, zum 375. Geburtstag, bestehen die Gmunder Gebirgsschützen aus 173 aktiven und 146 passiven Männern, sowie 4 Marketenderinnen
2002
Die Kompanie baut einen Leonhardiwagen und greift die Tradition des Leonhardifahrens früherer Jahre wieder auf`.
2013
richtet die Kompagnie Gmund erneut den Patronatstag, das Ehrenfest der bayerischen Gebirgsschützen-Kompagnien aus. 4.500 Schützen aus allen 47 Kompagnien nehmen teil.
2013
geht die Kompagnie Gmund eine Partnerschaft mit der Schützenkompagnie “Sepp Kerschbaumer” / Eppan in Südtirol ein, nachdem bereits seit knapp 30 Jahren Kontakt über die aufgelöste Schützenkompagnie Girlan besteht.
2014
folgt die Partnerschaft mit der „Rettenberger Schützenkompagnie“ / Fritzens in Tirol, die ebenfalls Partnerkompagnie von Eppan ist.
2016
wird die Förderstiftung Gebirgsschützen-Kompagnie Gmund gegründet. Diese ermöglichst es Spendengelder zu generieren, um die Mitgliedschaft für alle „leistbar“ bleiben zu lassen und gleichsam unsere 400-jährige Kultur und Geschichte zu erhalten.
2018
Die Gebirgsschützen-Kompagnie richtet nach 150-jähriger Pause erstmals wieder ein öffentliches Gelöbnis auf dem Rathausvorplatz aus.
2020
der Patronatstag der Bayerischen Gebirgsschützen wird aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. Die Gmunder Gebirgsschützen präsentierten an diesem Tag ihre Standarte in der Kirche St. Ägidius und gedachten in einem gemeinsamen Gebet des Festtages der Patrona Bavaria. Auch der Jahrtag der Kompagnie fällt der Pandemie zum Opfer. Die Hauptmannschaft gedachte der toten Kameraden bei einer Abendmesse in der Kirche St. Ägidius.
2021
Die Corona-Pandemie hat auch die Gebirgsschützen weiterim Griff. Alle Termine wurden abgesagt. Beim Patronatstag in Beuerberg waren nur die Fähnriche der 47 Kompanien im Bund der Bayerischen Gebirgsschützen in der Kirche zugelassen.
2023
Die Gmunder Kompagnie besteht nun seit 400 Jahren. Zu diesem besonderen Jubiläum richtet die Kompagnie Gmund erneut den Patronatstag, das Ehrenfest des Bundes Bayerischer Gebirgsschützen-Kompanien aus. 4.500 Schützen aus allen 47 Kompanien nehmen teil. Auch die Partner Kompanien SK-Sepp Kerschbaumer aus Eppan (Südtirol) und SK Fritzens (Tirol) sind mit Abordnungen dabei. Im Oktober wird bei einem besonderen Festakt auf Gut Kaltenbrunn unsere neue Standarte geweiht und die Chronik “400 Jahre Tradition” der Öffentlichkeit vorgestellt.
2024
Am 31. August wird der Ehrenlandeshauptmann Karl Steininger im Beisein aller Fahnen der 47 Kompanien und der Bundesfahne in Kleinpienzenau zu Grabe getragen. Die Ehrenwache hielten die Hauptleute des Mangfall-Leitzachgaus. Karl Steininger war von 1994 bis 2018 Landeshauptmann
